top of page

Case Study (2/8): TOGAF statt Blindflug

  • Autorenbild: Jan Böckelt
    Jan Böckelt
  • 2. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit

Architecture Development Method (ADM): Klare Strukturen statt IT-Chaos




Kapitel 3: Phase A – Architecture Vision

Kapitel 4: Phase B – Business Architecture

Kapitel 5: Phase C + D – Information Systems & Technology Architecture

Kapitel 6: Phase E – Opportunities & Solutions

Kapitel 7: Phase F – Migration Planning

Kapitel 8: Phase G + H – Implementation Governance & Change Management


Im ersten Teil unserer Blog-Serie stand das fiktive Unternehmen in2GlobalTech im Mittelpunkt – verbunden mit einem Überblick über die Grundlagen des TOGAF Frameworks. Nun folgt ein tieferer Blick auf den eigentlichen Kern des Frameworks: die Architecture Development Method (ADM). Was genau steckt hinter diesem iterativen Prozess, und warum ist die sogenannte Preliminary Phase entscheidend für den Erfolg eines jeden Architekturprojekts?

Dieses Kapitel liefert Antworten und zeigt, wie Unternehmen damit eine stabile Basis für die digitale Zukunft schaffen können.

 

Ein Prozess, klare Ergebnisse: Das steckt hinter der ADM


Die Architecture Development Method (ADM) bildet das Herzstück des TOGAF Frameworks und ermöglicht Unternehmen, ihre IT-Architektur strukturiert zu planen, zu realisieren und zu pflegen. Entscheidend für die erfolgreiche Praxis sind zwei Punkte: ADM ist


  1. Iterativ: Durch wiederholte Schleifen kann auf Veränderungen und neue Anforderungen flexibel reagiert werden.

  2. Systematisch: Jede Phase verfolgt klare Ziele und liefert spezifische Ergebnisse.


Die im Fokus dieses Blogs stehende Preliminary Phase steht am Anfang dieses Prozesses und schafft die organisatorischen Rahmenbedingungen, um eine solide Grundlage für das Architekturprojekt sicherzustellen. Ist dieses Fundament gelegt, folgt mit der Architecture Vision (Phase A) die Entwicklung einer klaren Zielvision, die ein gemeinsames Verständnis aller Beteiligten schafft. Darauf aufbauend werden schrittweise die Geschäfts-, Daten-, Anwendungs- und Technologiearchitekturen entwickelt und schließlich durch konkrete Implementierungsplanung, Steuerung sowie Änderungsmanagement ergänzt.


Dieses Vorgehen ist besonders relevant für IT-Verantwortliche, Enterprise-Architekten sowie alle, die eine ganzheitliche und zukunftssichere IT-Architektur anstreben. Die detaillierte Beschreibung der einzelnen Phasen folgt Schritt für Schritt in den kommenden Blogbeiträgen dieser Serie.


ADM Modell nach TOGAF: Quelle The Open Group
ADM Modell nach TOGAF: Quelle The Open Group

Phase

Beschreibung

Preliminary Phase

Vorbereitung und Einrichtung des Architekturvorhabens sowie Festlegung der organisatorischen Rahmenbedingungen.

Requirements Management

Phasenübergreifender Prozess zum Definition und Kategorisierung aller anfallenden Anforderungen

Phase A: Architecture Vision

Entwicklung einer Architekturvision, die die Geschäftsziele und Anforderungen widerspiegelt.

Phase B: Business Architecture

Erarbeitung der Geschäftsarchitektur zur Unterstützung der Geschäftsstrategie und -prozesse.

Phase C: Information System Architecture

Data Architecture: Entwicklung der Datenarchitektur, um die Datenanforderungen und -strukturen zu definieren.

Application Architecture: Erstellung der Anwendungsarchitektur zur Unterstützung der Geschäfts- und Datenarchitektur.

Phase D: Technology Architecture

Definition der Technologiearchitektur zur Bereitstellung der erforderlichen technischen Infrastruktur.

Phase E: Opportunities and Solutions

Identifizierung von Lösungsansätzen und Erstellung eines Implementierungsfahrplans.

Phase F: Migration Planning

Planung der Migration und Umsetzung der Architekturvorhaben.

Phase G: Implementation Governance

Überwachung und Steuerung der Implementierung, um die Einhaltung der Architektur sicherzustellen.

Phase H: Architecture Change Management

Verwaltung und Steuerung von Änderungen an der Architektur während ihres Lebenszyklus.


Die Preliminary Phase:

Warum jedes Architekturprojekt hier beginnt


Die Preliminary Phase ist so etwas wie der Bauplan eines Architekturprojekts nach TOGAF. In dieser Phase werden sämtliche Weichen gestellt, damit eine neue Unternehmensarchitektur erfolgreich entwickelt werden kann. Dazu gehört zuerst, einen organisationsspezifischen Rahmen zu definieren, klare Architekturprinzipien festzulegen und zu prüfen, welche Stakeholder in das Projekt eingebunden werden müssen. Darüber hinaus wird genau bestimmt, welche Bereiche das Architekturvorhaben umfasst und welche Ressourcen, Kompetenzen und Unterstützungsmaßnahmen nötig sind. Kurz gesagt: In der Preliminary Phase entsteht das Fundament, auf dem alle späteren Entscheidungen und Schritte sicher aufbauen können.


Ziele und Inhalte der Preliminary Phase nach TOGAF:


  • Definition der Architekturprinzipien:

    • Geschäftsorientierung: Die Architektur muss konsequent die Geschäftsziele unterstützen.

    • Informationszugänglichkeit: Informationen müssen klar strukturiert und jederzeit abrufbar sein.

    • Anpassungsfähigkeit: Die Architektur sollte sich flexibel an neue Anforderungen anpassen lassen.

    • Einfachheit: Komplexität reduzieren, um Implementierung und Wartung effizient zu gestalten.


  • Stakeholder-Einbindung:

    • Frühzeitige Identifikation relevanter Stakeholder.

    • Kontinuierliche Kommunikation durch regelmäßige Meetings und Workshops.

    • Sicherstellung, dass Interessen, Anforderungen und Erwartungen aller Beteiligten berücksichtigt werden.


Fokus statt Komplexität:

Die Architekturarbeit


TOGAF definiert vier Architekturebenen:

Architekturebene

Beschreibung

Architecture to support strategy

Unterstützt die Geschäftsstrategie und langfristige Ziele.

Architecture to support Portfolio

Verbindet Unternehmensstrategie mit Programmen und Projekten.

Architecture to Support Projects

Bietet detaillierte Pläne und Roadmaps für Projekte.

Architecture to Support Solution Delivery

Liefert technische Anleitungen und Designs für spezifische Lösungen.

Für unsere Fallstudie bei in2GlobalTech liegt der Fokus gezielt auf der Ebene Architecture to Support Projects, um klare, praxisnahe Lösungen entwickeln zu können, ohne sich in der Komplexität höherer Ebenen zu verlieren.


Preliminary Phase in der Praxis


In der Praxis bedeutet dies, dass im Rahmen regelmäßiger Meetings und Workshops die Stakeholder aktiv eingebunden werden, um gemeinsam eine klare Vision zu entwickeln. Ein wesentliches Werkzeug dabei ist das sogenannte Enterprise Repository – eine zentrale Dokumentenbibliothek, die alle wichtigen Unterlagen, Entscheidungen und Informationen zur Architektur bündelt und transparent zugänglich macht.


Dieser strukturierte Ansatz in der Preliminary Phase sorgt von Anfang an für Klarheit, Effizienz und reduziert das Risiko späterer Missverständnisse oder Konflikte.

 

Fazit: Warum die Vorbereitung entscheidend ist


Die Architecture Development Method (ADM) gibt Unternehmen eine klare, strukturierte Vorgehensweise an die Hand, um IT-Architekturen systematisch zu entwickeln und kontinuierlich anzupassen. Gerade die Preliminary Phase sorgt dafür, dass organisatorische Grundlagen, Architekturprinzipien und Stakeholder-Einbindung frühzeitig definiert werden und damit Klarheit für den gesamten Prozess herrscht. Die Fallstudie rund um das fiktive Unternehmen in2GlobalTech bietet hierfür ein besonders spannendes Beispiel: Anhand realitätsnaher Herausforderungen lässt sich nachvollziehen, wie TOGAF mit einer breiten Palette von Methoden und Techniken eine ganzheitliche und zukunftssichere IT-Architektur ermöglicht.

 

Von der Vorbereitung zur Vision


Im nächsten Blog wird aus Theorie Praxis. Wie entsteht aus strategischen Unternehmenszielen eine überzeugende Architekturvision? Phase A – Architecture Vision zeigt, wie in2GlobalTech mit dem TOGAF-Ansatz klare Ziele formuliert und damit die Grundlage für eine erfolgreiche IT-Transformation legt. Spannende Einblicke, praxisnahe Beispiele und wertvolle Impulse warten auf Sie!


Follow us
  • LinkedIn - Weiß, Kreis,
  • Facebook - Weiß, Kreis,
  • YouTube - Weiß, Kreis,
bottom of page