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ALM automatisieren – Kosten im Griff, Qualität im Flow

  • Autorenbild: Daniela Zurwerra
    Daniela Zurwerra
  • vor 3 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit

Warum ein gut konfiguriertes ALM fast von selbst läuft


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Im finalen Teil unserer ALM-Serie dreht sich alles um zwei Fragen:

Wie lässt sich ALM maximal automatisieren? Und: Was kostet das eigentlich?

Die kurze Antwort: Mit Planung, Konsistenz und den richtigen Tools läuft ALM nahezu selbstständig – und das meist ohne zusätzliche Lizenzkosten.


Azure DevOps Pipelines: Sichern, testen, versionieren – vollautomatisch


Wie in den vorherigen Teilen gezeigt, lassen sich mit Azure DevOps Pipelines Backups, Deployments oder Tests vollständig automatisieren. Doch der entscheidende Schritt folgt jetzt: Diese Prozesse müssen nicht einmal manuell gestartet werden.


Die Vorstellung, ALM könne "von allein" laufen, klingt kühn – wird aber realistisch, sobald Pipelines sinnvoll konzipiert und automatisiert werden. Ein typisches Beispiel: Jede Nacht werden veränderte Solutions gesichert, versioniert und getestet, ohne dass jemand eingreifen muss. Die Logik dahinter ist erstaunlich einfach: Trigger definieren den Startpunkt, der Rest passiert automatisch.


Die Konfiguration ist sehr einfach in der Pipeline direkt möglich:

 

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Diese kleinen Auslöser definieren, unter welchen Bedingungen eine Pipeline anspringt: etwa jeden Morgen um 2 Uhr, nur an Werktagen oder nur dann, wenn sich an einer Solution tatsächlich etwas geändert hat. Diese Bedingung spart nicht nur Zeit, sondern auch Rechenressourcen.


Pipelines lassen sich zudem voneinander abhängig machen. Ein Beispiel: Nach dem Import einer Solution in die Testumgebung wird automatisch ein erneuter, expliziter Test gestartet. Fehler werden so konsequent abgefangen, bevor sie den Fachbereich erreichen.


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Wer externe Steuerung benötigt – etwa weil Deployments aus einem anderen System ausgelöst werden sollen – nutzt Power Automate oder die REST API. Der Startbefehl ist überraschend schlank und unkompliziert:


Freigaben, die reibungslos fließen


Von Microsoft Forms bis Power Automate: Ein Freigabeprozess ohne Engpässe


Eine Solution aus Dev in die Testumgebung zu heben, ist üblicherweise ein administrativer Vorgang. Doch wer entscheidet? Wer prüft? Wer gibt frei? Um diese Abläufe zu entschlacken, steht ein Microsoft Form am Anfang, das alles abfragt, was nötig ist: Solution-Name, aktuelle Umgebung und der Wunsch, die Lösung weiterzuheben.


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Dieser Eintrag löst automatisch einen Power-Automate-Flow aus. Der Flow sammelt die Formularinformationen ein und prüft zunächst, ob die Lösung wirklich deployed werden soll – ein sinnvoller Schutz gegen Fehleingaben.


Vereinfacht dargestellt, kann ein Prozess zum Beispiel so aussehen: 


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Entscheidend ist aber der nächste Schritt: die Validierung. Ist die Person, die den Antrag gestellt hat, tatsächlich für die Solution verantwortlich? Wenn nicht, sendet der Flow die Genehmigungsanfrage an die verantwortliche Person – im Beispiel „Spock“.


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Der Approver entscheidet: annehmen, ablehnen oder weiterleiten. Eine Annahme stößt das Deployment direkt an, eine Ablehnung beendet den Prozess sauber und informiert die Antragstellenden automatisiert.


Das Ergebnis ist ein Freigabesystem, das nicht abhängig von Einzelpersonen ist – transparent, dokumentiert und vollständig automatisiert.


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Was kostet ALM? Weniger als man befürchtet


Power Platform: Standard reicht weiter als gedacht


Die Lizenzierung der Power Platform ist komplex – aber die gute Nachricht ist eindeutig: Der gesamte in dieser Serie beschriebene ALM-Prozess lässt sich nahezu komplett ohne zusätzliche Kosten realisieren.


Bereits in Microsoft Business- oder Enterprise-Lizenzen enthalten sind:

  • die Nutzung aller Standard-Konnektoren

  • Arbeiten mit Solutions

  • Entwicklung über die Power Apps Developer Lizenz

  • ein vollständiger ALM-Prozess ohne Premium-Funktionen


Nur ein einziger Punkt erfordert eine Premium-Lizenz: der HTTP-Request aus Power Automate in Richtung Azure DevOps, also der direkte Pipeline-Start aus dem Freigabeprozess. Wer das vermeiden will, kann denselben Zweck mit PowerShell-Skripten, Azure Logic Apps oder Azure Functions abbilden.


Premium-Lizenzen selbst bewegen sich weiterhin im moderaten Bereich: Power Automate Premium liegt bei etwa 15 USD pro User und Monat, Power Apps Premium etwa bei 20 USD. Doch für ALM sind sie nicht zwingend nötig.


Azure DevOps: Inklusive, leistungsstark – und oft kostenlos


Wann Kosten entstehen – und wie sich diese vermeiden lassen


Azure DevOps wird über die Azure Subscription abgerechnet, doch im typischen ALM-Szenario entstehen keine zusätzlichen Kosten.


Das liegt daran, dass:

  1. eine Pipeline kostenfrei ist, solange keine parallelen Abläufe laufen

  2. übliche Builds und Deployments kaum Ressourcen verbrauchen

  3. die Grundfunktionalitäten inklusive sind


Zusätzlicher Aufwand entsteht nur bei größeren Teams (mehr als fünf aktive DevOps-Nutzende), parallelen Pipeline-Ausführungen oder rechenintensiven Prozessen.


Wer maximale Kostensicherheit möchte, setzt auf self-hosted Agents: Ein eigenes Gerät – ob PC im Rechenzentrum oder virtuelle Maschine – verarbeitet sämtliche Pipelines, ohne dass Azure Kosten berechnet. Ein pragmatischer Ansatz für Unternehmen mit vielen Deployments.


Playwright: Automatisiertes Testen ohne Lizenzkosten


Testszenarien, die wiederkehrende Fehler eliminieren


Zum Abschluss ein Thema, das Qualität langfristig absichert: automatisierte Tests mit Playwright. Das Tool ist kostenfrei und eignet sich ideal für wiederkehrende Testabfolgen:


  • Anmeldung in einer Power App, auch mit MFA

  • Sichtbarkeit aller Felder prüfen

  • Felder mit Testwerten füllen

  • Einträge anlegen, validieren und optional wieder löschen


Damit lassen sich funktionale Fehler nicht erst im Livebetrieb entdecken – sondern bevor sie überhaupt dorthin gelangen. Gerade in größeren Teams oder bei häufigen Releases ist das ein entscheidender Vorteil.


Das Tool kann hier https://playwright.dev/ bezogen werden und ist kostenfrei.


Fazit: Ein ALM, das mitwächst – und Ergebnisse stabilisiert


ALM ist fester Bestandteil der Power Platform. Wer sich mit den Mechanismen auseinandersetzt, kann exakt die Struktur entwickeln, die zum Unternehmen passt – und das ohne kostspielige Zusatzlizenzen.


Die beschrieben ALM-Lösung bietet bereits in ihrer Basisform enorme Vorteile:  mehr Stabilität, saubere Freigaben, automatisierte Tests und ein Deployment-Prozess, der so planbar ist, wie moderne Governance es verlangt.


Und das System kann jederzeit erweitert werden – ohne die Kosten ausufern zu lassen.

 


Das Wichtigste in 90 Sekunden


ALM kann fast von selbst laufen

Mit Azure DevOps Pipelines, Triggern und klaren Abhängigkeiten werden Backups, Tests und Deployments automatisiert. Prozesse starten nachts, bei Änderungen oder nach vorherigen Pipelines – komplett ohne manuelles Zutun.

Freigaben ohne Verzögerung

Ein Microsoft Form löst einen Power-Automate-Flow aus, der Berechtigungen prüft, Verantwortliche einbindet und bei Zustimmung automatisch das Deployment startet. Transparent, nachvollziehbar, ohne E-Mail-Schleifen.

Kosten bleiben gering

Der gesamte ALM-Prozess funktioniert mit Standardlizenzen der Power Platform. Nur ein HTTP-Trigger in DevOps benötigt eine Premium-Lizenz – kann aber problemlos durch Alternativen ersetzt werden.

Azure DevOps ist meist kostenlos

Eine Pipeline inklusive, keine Zusatzkosten bei serieller Nutzung. Parallelbetrieb oder viele User können Kosten erzeugen, müssen aber nicht.

Automatisiertes Testing ohne Aufpreis

Playwright bietet automatisierte Testszenarien – kostenlos, zuverlässig, MFA-tauglich.

Fazit

Ein sauber aufgebautes ALM steigert Qualität, reduziert Aufwand und kostet überraschend wenig. Es ist flexibel, skalierbar – und läuft im besten Fall wirklich fast von allein.





 

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